12 Aufgeschobene Hoffnung macht das Herz krank; aber wenn das Verlangen kommt, ist es ein Baum des Lebens.

      Beachte, 1. Nichts ist schmerzlicher als die Enttäuschung einer erhobenen Erwartung, wenn auch nicht in der Sache selbst durch eine Verneinung, doch in deren Zeit durch eine Verzögerung: Aufgeschobene Hoffnung macht das Herz krank und schmachtend, ärgerlich und mürrisch; aber eine ganz zerschmetterte Hoffnung tötet das Herz, und je höher die Erwartung war, desto schneidender ist die Frustration. Es ist daher unsere Weisheit, uns keine großen Dinge von der Kreatur zu versprechen, uns nicht mit vergeblichen Hoffnungen von dieser Welt zu ernähren, damit wir nicht zu unserem eigenen Ärger Materie aufbringen; und was wir hoffen, sollten wir uns darauf vorbereiten, enttäuscht zu werden, damit es sich als leichter erweisen kann, wenn es sich herausstellt; und lasst uns nicht voreilig sein.

2. Nichts ist dankbarer, als endlich das zu genießen, was wir uns lange gewünscht und erwartet haben: Wenn das Verlangen kommt, versetzt es die Menschen in eine Art Paradies, in einen Lustgarten, denn es ist ein Baum des Lebens. Es wird das ewige Elend der Bösen verschlimmern, dass ihre Hoffnungen enttäuscht werden; und es wird den Heiligen das Glück des Himmels noch willkommener machen, dass es das ist, wonach sie sich als Krone ihrer Hoffnungen ernsthaft gesehnt haben.

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