Albert Barnes' Anmerkungen zur Bibel
Römer 11:6
Und wenn Gnade ... - Wenn die Tatsache, dass jemand reserviert ist, aus Gnade oder Gunst geschieht, dann kann dies nicht als Belohnung für Verdienste gelten. Paulus nimmt sich also nebenbei Gelegenheit, eine der Juden beliebte Meinung zu bekämpfen, dass wir durch Gehorsam gegenüber dem Gesetz gerechtfertigt seien. Er erinnert sie daran, dass es zur Zeit Elias daran lag, dass Gott sie reserviert hatte; dass dasselbe jetzt der Fall war; und deshalb konnte ihre Verdienstlehre nicht wahr sein; siehe Römer 4:4 ; Galater 5:4 ; Epheser 2:8 .
Sonst Gnade ... - Wenn Menschen durch ihre Werke gerechtfertigt werden, kann es keine Gunst sein, sondern eine Schuld. Wenn es sein könnte, dass die Lehre von der Rechtfertigung durch Gnade gehalten werden könnte und gleichzeitig die jüdische Verdienstlehre wahr wäre, dann würde daraus folgen, dass die Gnade ihre Natur geändert hat oder etwas anderes ist als das, was das Wort eigentlich ist bezeichnet. Die Vorstellung, durch Verdienste gerettet zu werden, widerspricht der Vorstellung von Gnade. Wenn ein Mann mir eine Schuld schuldet und sie bezahlt, kann man nicht sagen, dass dies durch Gnade oder Gnade geschieht. Ich habe einen Anspruch auf ihn, und es ist kein Gefallen, seine gerechten Gebühren zu bezahlen.
Aber wenn es sich um Werke handelt ... - "Werke" bedeuten hier Gesetzeskonformität; und durch Werke gerettet zu werden, würde durch eine solche Übereinstimmung als die verdienstvolle Ursache gerettet werden. Natürlich konnte es keine Gnade oder Gunst geben, das zu geben, was gebührt: Wenn es Gunst oder Gnade gäbe, dann würden Werke ihren wesentlichen Charakter verlieren und aufhören, die verdienstvolle Ursache für die Erlangung der Segnungen zu sein. Was als Schuld bezahlt wird, wird nicht als Gefälligkeit gewährt.
Daraus folgt, dass die Erlösung nicht teils durch Gnade und teils durch Werke erfolgen kann. Es liegt nicht daran, dass die Menschen irgendwelche Ansprüche auf die Gunst Gottes erheben können; aber aus seiner bloßen unverdienten Gnade. Wer nicht willens ist, auf diese Weise das ewige Leben zu erlangen, kann es überhaupt nicht erlangen. Die Lehren der Erwählung und der Erlösung durch bloße Gnade können nicht ausdrücklicher formuliert werden als in dieser Passage.