Matthew Henry Kommentar zur ganzen Bibel
Jona 4 - Einführung
JONA H.
KERL. NS.
Wir lesen mit großer Freude am Ende des vorhergehenden Kapitels über die Reue Ninives; aber in diesem Kapitel lesen wir mit großem Unbehagen über die Sünde Jonas; und wie es im Himmel und auf Erden Freude an der Bekehrung der Sünder gibt, so gibt es Trauer über die Torheiten und Gebrechen der Heiligen. Im ganzen Buch Gottes finden wir kaum einen "Diener des Herrn" (und ein solcher war Jona sicher, denn die Schrift nennt ihn so), so sehr aufgebracht wie hier, so sehr verdrießlich und provozierend zu Gott selbst.
Im ersten Kapitel hatten wir ihn vor dem Angesicht Gottes fliehen müssen; aber hier haben wir ihn tatsächlich, wie er vor Gott fliegt; und, was uns noch mehr schmerzt, da hatten wir einen Bericht über seine Reue und Rückkehr zu Gott; aber hier, obwohl er zweifellos Buße tat, ist uns doch, wie in Salomos Fall, kein Bericht von seiner Genesung geblieben; aber während wir mit Verwunderung über seine Perversität lesen, lesen wir mit nicht weniger Verwunderung über Gottes Zärtlichkeit ihm gegenüber, durch die es schien, dass er ihn nicht verstoßen hatte.
Hier ist, dass I. Jona auf Gottes Barmherzigkeit gegenüber Ninive straft, und der Ärger, den er darüber hatte, Jona 4:1 . II. Die sanfte Zurechtweisung, die Gott ihm dafür gab, Jona 4:4 . III. Jonas Unzufriedenheit über das Verdorren des Kürbisses und seine Rechtfertigung in dieser Unzufriedenheit, Jona 4:5 .
NS. Gott verbessert es für seine Überzeugung, dass er nicht zornig sein sollte über die Verschonung von Ninive, Jona 4:10 . Die Bosheit des Menschen und die Güte Gottes dienen hier einander als Folie, damit die erstere als überaus sündhafter und die letztere als überaus gnädig erscheine.